Footnotes

[1] Die Varianten werden hier aus Gründen des besseren Verständnisses in anderer Reihenfolge als in der Entscheidung vorgestellt und behandelt.

[2] Über ihn wäre m.a.W. eine Entscheidung desselben oder eines anderen Gerichts mit völlig entgegengesetzter Begründung möglich. Gegen die eindeutige Rechtslage nur Bruns, ZPR, 2. Aufl. (1979), Rdnr. 235 a.E. und Zeiss, ZPR, 6. Aufl. (1985), § 71 III 4 b.

[3] Vgl. zu der für die objektiven Grenzen der Rechtskraft grundlegenden Unterscheidung zwischen dem Entscheidungssatz und den zu seiner Begründung dienenden Elementen BGHZ 13, 265 (277 ff.); 43, 144; Rosenberg/Schwab, ZPR, 14. Aufl. (1986), § 154 III; Jauernig, ZPR, 21. Aufl. (1985), § 63 III; Baumbach-Lauterbach/Hartmann, ZPO, 45. Aufl. (1987), § 322 Anm. 2; Stein-Jonas-Schumann/Leipold, ZPO, 19. Aufl. (1972), § 322 Anm. VI; Thomas/Putzo, ZPO, 14. Aufl. (1986), § 322 Anm. 6; Zöller/Vollkommer, ZPO, 15. Aufl. (1987), vor § 322 Rdnrn. 30 ff.; zur Entscheidung des historischen Gesetzgebers gegen die Rechtskraft von Urteilselementen Gaul, Die Entwicklung der Rechtskraftlehre seit Savigny und der heutige Stand, Festschrift für von Caemmerer, Bd. I, 1978, S. 443 (471 ff.).

[4] Vgl. Dietrich, Zur materiellen Rechtskraft eines klagabweisenden Urteils, ZZP 83 (1970), 201 ff.; Grunsky, Grundlagen des Verfahrensrechts, 2. Aufl. (1974), § 47 V; Henckel, Prozeßrecht und materielles Recht, 1970, S. 150 ff.; Zeuner, Die objektiven Grenzen der Rechtskraft im Rahmen rechtlicher Sinnzusammenhänge, 1959, S. 33 ff.; ders. MDR 1956, 257 ff.

[5] Vgl. Blomeyer, ZPR, Erkenntnisverfahren, 2. Aufl. (1986), § 89 IV und V 4; Grunsky (o. Fußn. 4), § 47 IV 2 Fußn. 142; Zeuner (o. Fußn. 4), S. 61 ff.; auch Henckel (o. Fußn. 4), mit der Beschränkung auf solche Umstände, "die nicht hinweggedacht werden können, ohne daß die Entscheidung nach der konkreten Lage des Vorprozesses am Schluß der letzten Tatsachenverhandlung hätte andes ausfallen müssen" (S. 170 f.). Auch in einer BGH-Entscheidung findet sich der in seiner Allgemeinheit verfängliche Satz, daß bei klagabweisenden Urteilen die Rechtskraft nach dem ausschlaggebenden Abweisungsgrund bestimmt werde, BGH LM Nr. 48 zu § 322 ZPO.

[6] Im Hinblick auf den nicht beschiedenen Teil herrscht völlige Freiheit, Blomeyer (o. Fußn. 5), § 89 V 1. Blomeyer sieht den Wertungswiderspruch zu der von ihm in Übereinstimmung mit Zeuner bejahten Bindung an die Entscheidungsgründe (§ 89 V 4 b a.E.). Er zieht daraus aber nicht die hier vorgeschlagenen Konsequenzen.

[7] BGHZ 42, 340.

[8] Dagegen richtet sich die Besprechung von Zeuner, JuS 1966, 147, 150 f.. Ihm stimmen für diesen Fall zu Stein-Jonas-Schumann/Leipold (o. Fußn. 3), § 322 Anm. X 8; wohl auch Jauernig (o. Fußn. 3), § 63 V.

[9] Im vorliegenden Fall ist die Aufrechnung erst im Prozeß erklärt worden. Die Rückwirkung der Feststellung des Nichtbestehens auf den Zeitpunkt der Klagerhebung würde mithin die Auffassung des BAG stützen können.

[10] Bestätigt in BGHZ 52, 4; ohne Auseinandersetzung übernommen auch in BAGE 19, 130, 144 ff.

[11] Korrekturen an diesem Ergebnis halte ich nur für tragbar, wenn man nachweist, daß der Gesetzgeber mit ihm über das Ziel, das er erreichen wollte, hinausgeschossen ist. Zeuners Bemühen (o. Fußn. 4) ist u.a. diesem Nachweis gewidmet. M.E. ist der Nachweis gescheitert.

[12] Mit neuen, d.h. nach der letzten mündlichen Verhandlung entstandenen, Tatsachen geht das auch in dem Fall, in dem um das Bestehen des Anspruchs zu einem späteren Zeitpunkt gestritten wird.

[13] Vgl. nur Stein-Jonas-Schumann/Leipold (o. Fußn. 3), § 322 Anm. VI 3 für die herrschende Meinung; anders Zeuner (o. Fußn. 4), S. 81 ff. im Hinblick auf die Schadensersatzforderung nach § 122 BGB. Für sie stehe der Irrtum nach der Abweisung des Erfüllungsanspruchs wegen erfolgreicher Irrtumsanfechtung fest. Auch Zeuner sieht indessen Grenzen der Bindung, die das BAG ohne Zweifel überschritten hat: "Bei der Rechtskraftwirkung im Hinblick auf Fragen, die in den Urteilsgründen zu behandeln sind, geht es in keinem Falle um eine bindende Feststellung von Entscheidungsgrundlagen für beliebige spätere Prozesse; Rechtskraftwirkungen dieser Art kommen vielmehr immer nur insoweit in Betracht, als in einem späteren Verfahren um eine Rechtsfolge gestritten wird, die mit der bereits rechtskräftig festgestellten (bzw. mit dem festgestellten Nichtbestehen) in einem bestimmten Sinnzusammenhang steht. Nur soweit die Erhaltung dieses Zusammenhanges es erfordert, ist der Richter im Folgeprozeß bei der Prüfung der jetzt umstrittenen Rechtsfolge gehalten, mit den Gründen der Vorentscheidung im Einklang zu bleiben" (S. 87).

[14] Das gilt auch dann, wenn das Arbeitsgericht § 308 ZPO nicht beachtet haben und über den gestellten Antrag hinausgegangen sein sollte. Vgl. Blomeyer (o. Fußn. 5), § 87 I 1; Baumbach-Lauterbach/Hartmann (o. Fußn. 3), § 322 Anm. 2 A b.

[15] Vgl. dazu Rosenberg/Schwab (o. Fußn. 3), § 60 I 1; Stein-Jonas-Schumann/Leipold (o. Fußn. 3), § 318 Anm. I 1.

[16] Vgl. AK-BGB/Rüßmann, 1980, vor § 420 Rdnr. 5, § 426 Rdnr. 2 m.w.N..

[17] Vgl. nur Palandt/Heinrichs, BGB, 46. Aufl. (1987), § 426 Anm. 2 a.

[18] Vgl. Ehmann, Die Gesamtschuld, 1972, S. 79 ff.

[19] Vgl. AK-BGB/Rüßmann, 1979, § 840 Rdnr. 7.

[20] BGHZ 17, 214 (222). Leitentscheidung: RGZ 136, 275, 285.

[21] Palandt/Heinrichs (o. Fußn. 17), § 426 Anm. 2 d; MünchKomm-Selb, BGB, 2. Aufl. (1985), § 426 Rdnr. 12; Reinicke/Tiedtke, Gesamtschuld und Schuldsicherung, 1981, S. 84 ff.; Esser/Schmidt, Schuldrecht Allg. Teil, 6. Aufl. (1984), § 39 III 2 b; a.A. Ehmann (o. Fußn. 18), S. 219 f; Rüßmann, JuS 1974, 292, 296; Soergel/Wolf, BGB, 11.Aufl. (1986) § 426 Rdnr. 38.

[22] Vgl. BGH NJW 1983, 749 = JZ 1983, 258 mit Anmerkung Walter.

[23] Vgl. dazu die Nachweise bei Stolterfoht, Das Erlöschen der Gesamtschuld durch Konfusion, Gedächtnisschrift für Rödig, 1978, S. 240 (250 Fußn. 3).

[24] In BGHZ 17, 214 stand zwar ein durchaus vergleichbarer Fall zur Entscheidung. Der BGH hat ihn aber nicht als Konfusionsfall erkannt. Deshalb kann sein Votum für die Abwicklung nach § 426 BGB nicht als Präjudiz für die Konfusionsfälle zählen.

[25] Münchener Kommentar (o. Fußn. 21), § 425 Rdnr. 10.

[26] BGH NJW 1983, 749 = JZ 1983, 258 mit Anmerkung Walter.

[27] BGHZ 37, 299; BGH NJW 1980, 340; 1981, 1096. Vgl. allgemein zur Stellung des Gesellschafters als Gesellschaftsgläubiger Walter, JuS 1982, 81 ff. mit umfangreichen Nachweisen.

[28] Selb, Mehrheiten von Gläubigern und Schuldnern, Handbuch des Schuldrechts, Bd. 5, 1983, § 6 II 6; Gernhuber, Die Erfüllung und ihre Surrogate, Handbuch des Schuldrechts, Bd. 3, 1983, § 19, 7; Palandt/Heinrichs (o. Fußn. 17), § 425 Anm. 2 f; MünchKomm-Selb (o. Fußn. 21), § 425 Rdnr. 10; Soergel/Wolf (o. Fußn. 21), § 425 Rdnr. 18; § 422 Rdnr. 8; Stolterfoht (o. Fußn. 23), S. 240 ff.; a.A. Planck-Siber, BGB, 4.Aufl. (1914), § 425 Anm. 1 e; Staudinger-Kaduk, BGB, 10./11. Aufl. (1978) § 425 Rdnr. 45.

[29] Leider vernachlässigt die Zivilrechtsdogmatik häufig die verfassungsrechtlich gebotene Rückbindung ihrer Ergebnisse an das vom Gesetzgeber Gesagte und/oder Gewollte. Vgl. zu diesen beiden Bindungspolen der Rechtsanwendung Koch/Rüßmann, Juristische Begründungslehre, 1982, §§ 21 ff.

[30] Zur Legitimität dieses Gesichtspunkts Koch/Rüßmann (o. Fußn. 29), § 23, 1.

[31] Man kann allenfalls sagen, daß der Gesetzgeber mit der Regelung der Konfusion in § 425 Abs. 2 BGB keine bewußte Entscheidung für ein bestimmtes Regreßmodell getroffen habe. Vgl. dazu die dogmengeschichtlichen Ausführungen von Stolterfoht (o. Fußn. 23), S. 243 ff.

[32] JuS 1982, 86 f.; JZ 1983, 260 f.

[33] Stolterfoht (o. Fußn. 23), S. 246 ff.